Über Richard Kant

Richard Kant - ein Breslauer Maler (1. Hälfte des 20. Jahrhunderts). Über Lebenslauf und Gesamtwerk dieses Breslauer Kunstmalers ist leider wenig bekannt. Er muss wohl
zu den "Stillen" im Lande gehört haben, wie Erich Fitza (gest.) in "Schlesischer Kulturspiegel" 1/98, Hgg. von der Stiftung Kulturwerk Schlesien, Kardinal-Döpfner-Platz 1, 97070 Würzburg, vermutet. Erich Fitza hatte dankenswerter Weise den mühsamen Versuch begonnen, Leben und Leistung von Richard Kant zu erforschen. Leider konnte Herr Fitza sein Ziel, als Verpflichtung gegenüber der schlesischen Kultur Leben und Werk Richard Kants zu dokumentieren, nicht erreichen, da er am 17. Februar 1998 verstarb.

Was weiß man über Richard Kant?
Der Künstler malte, so ist es aus den Motiven seiner Werke zu entnehmen, wohl hauptsächlich in seiner schlesischen Heimat Städte, Landschaften -insbesondere im Riesengebirge, der Grafschaft Glatz und dem Waldenburger Bergland.
Darüber geben einige Bilder, denen der Künstler einen Titel gegeben hat, Aufschluss.

Es sind einige Bilder bekannt mit der Signatur "Richard Kant Breslau + München."
Damit ist belegt, dass der Künstler auch in München gewirkt hat -zumindest zeitweise.
Noch am 21. April 1944 (Poststempel) schickt er in einem Briefumschlag an eine Käuferin seiner Bilder 3 Aquarelle. Die handschriftliche Absenderabgabe stammt zweifelsfrei von seiner Hand. Das ist das letzte bekannte Datum. Vielleicht wird sich eines Tages jemand zur Aufgabe machen, den Lebenslauf dieses Künstlers zu
ergründen, um zu erfahren, warum das künstlerische Werk dieses Mannes noch heute von Vielen so geschätzt wird und auch in manchen Museen zu sehen ist.

Etwa 75 Bilder von Richard Kant sind derzeit bekannt. Einige Besitzer haben, bevor sie ihren "Kant" gezeigt haben, deutlich zum Ausdruck gebracht: "Unverkäuflich!!". Das sind Menschen, die das Erbe bewahren wollen. In Zuschriften und Telefongesprächen, überwiegend aus der Bundesrepublik, aber auch aus Israel, den USA und Schlesien, wurde berichtet, welche Wege Kant-Bilder genommen haben.
Ein Erbe hat erzählt, wie die Oma bei der Vertreibung aus der Heimat darauf bestand, ihre beiden Kant-Bilder mitnehmen zu dürfen. Heute werden sie vom Enkel in Stuttgart-Vaihingen in Ehren gehalten.
Es gibt aber auch andere Erben, die sich von ihren Bildern trennen. Das zeigt sich auf Auktionen, die sowohl in der Bundesrepublik als auch in Polen immer mal wieder Kant-Bilder im Gebot haben.